Seepavillon Geschichte

Der Seepavillon weist eine wechselhafte Nutzungsgeschichte und zahlreiche Umbau- und Renovierungsphasen auf.

1902/03 wurde das Hotel „Fürstenhof“ im Stil der Bäderkultur erbaut. Regen Aufschwung erfährt der „Fürstenhof“  als ihn Robert Gatzke 1913 übernimmt. So gehörte er in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den renommiertesten Hotels. Robert Gatzke lässt eine Kegelbahn im Hof, einen Sommersaal und 1926 den Seepavillon errichten.

Die Blütezeit endete mit dem Zweiten Weltkrieg. 1940-45 wurden russische und polnische Zwangsarbeiter dort untergebracht, um sie in der Landwirtschaft einzusetzen.

In den 1950er war der Seepavillon bekannt für ausschweifende Partys. 1960 wurde der Seepavillon zur Gaststätte ausgebaut und diente dem FDGB zur Urlauberverpflegung bis zum Ende 1970er.

Anfang 1980 wird der Seepavillon umfangreich saniert und danach als Café betrieben. 1996 kommen einige Anbauten hinzu.

Der heutige Eigentümer übernahm den Seepavillon 2016 und führt ihn als Restaurant weiter. 2020/2021 wurde der Seepavillon saniert.

Schloßpark

Der Seepavillon liegt direkt neben dem Schlosspark mit Kammeroper, Schloss und einigen historischen Parkarchitekturen. Daher haben Sie einen wunderschönen Blick über den See zum Obelisken.

Der Obelisk steht seit 1791 genau gegenüber dem Schloss. Er wurde von Theodor Fontane als die wahre Sehenswürdigkeit Rheinsbergs bezeichnet. Gewidmet ist die Erinnerungssäule den „vergessenen Helden“ des Siebenjährigen Krieges. Prinz Heinrich wollte nicht nur seinen zweiten Bruder August Wilhelm von Preußen vor dem Vergessen bewahren, der nach taktischen Fehlern als General unehrenhaft aus der Armee verstoßen wurde und kurze Zeit später im Alter von 36 Jahren auf Schloss Oranienburg verstarb.

Die Ehrung gilt auch weiteren hohen Offizieren. Insgesamt befinden sich 28 Medaillons am Sockel des Obelisken, die jeweils an ein Schicksal erinnern. Nicht genannt wird der König.

Rechts sieht man auf einer kleinen Anhöhe zwei Ruinenstücke. Das sind die Reste des Giebels der ehemaligen Meierei des Schlosses, die 1765/66 erbaut wurde.

Nicht sichtbar vom Seepavillon aus sind der 1790 errichtete, im Wald liegende, Freundschaftstempel und die Malherbes-Säule , die zu den Parkarchitekturen gehören, die Prinz Heinrich errichten ließ. Der Säulenstumpf mit dem flammenden Herzen und dem Beil der Französischen Revolution gemahnt an den französischen Minister, der von den Jakobiner hingerichtet wurde, weil er seinen König Ludwig XVI. in Worten verteidigte.

Das Aboretum ist ein „Baumgarten“, der 1998/99 auf Initiative des ehemaligen Revierförsters angelegt wurde. Von dort aus hat man den schönsten Blick auf den Böbereckensee, einen kleinen stillen Waldsee.

Der Schlossgarten selbst wurde 1736 bis 1740 von dem künstlerisch ambitioniertem Kronprinzen Friedrich (später Friedrich, der Große) als Barockgarten angelegt. Er verbrachte in Rheinsberg seine glücklichsten Jahre. Vier Jahre nach seinem Regierungsantritt schenkte Friedrich seinem Bruder Heinrich Schloss und Garten, der das Anwesen auf der anderen Seeseite zu einem Landschaftspark mit Alleen im Buberower Forst erweiterte und u.a. die Feldsteingrotte und das Heckentheater anlegen ließ. Bereits zu Lebzeiten ließ Heinrich seine Grabstätte in Form einer abgebrochenen Pyramide bauen, in der er nach seinem Tod 1802 beigesetzt wurde.